2015
Fasching: Schwarze Elf
Gelungene Premiere! Publikum begeistert! Aktive hochzufrieden!
Was mer ham, des ham mer (1)
"Was mehr ham, des ham mer!" (2)
Was mer ham, des ham mer (3)
Schwarze Elf zündet fulminantes Feuerwerk
Ordensverleihung bei der „Schwarzen Elf“
Alles andere als Humba-Täterä
Kolping in fränkischer Faschingslaune
Was mer ham, des ham mer
gelungene Premiere der Schwarzen Elf
SCHWEINFURT · Mit fünf Prinzenpaaren der ESKAGE marschierte der Elferrat der Schwarzen Elf am Freitagabend zu den Klängen der Stadtpfeifer in die randvolle Stadthalle ein, allein das war schon ein wahrer Augenschmaus.
Mit Karneval wird hierzulande die fünfte Jahreszeit verstanden, in der es hoch hergeht, und die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens in Teilen schon mal außer Kraft gesetzt sind. Es herrschen Freizügigkeit, Humor und Leichtigkeit, der Narr hat das Recht, „denen da oben“ ungestraft die Meinung zu sagen. Mit all diesen Zutaten hatte die Schwarze Elf ihr Programm gewürzt und eröffnete mit mehr als 200 Aktiven in der mit viel Glanz und Lichtpunkten in lila und Grün ausstaffierten Stadthalle die erste Prunksitzung der Session 2015.
Sie stand unter dem Motto „Was mer ham, des ham mer“, das auf den ersten Blick ein fränkisch-sattes Zufriedenheitsgefühl auszudrücken schien. Zufrieden mit allem? Mitnichten. Die glänzenden Büttenreden strotzten nur so vor deutlichen Worten und aktuellen Anspielungen auf das politische Geschehen.
Der Einzug fiel diesmal üppiger aus als gewöhnlich, denn sage und schreibe fünf von sechs Prinzenpaaren gaben sich im 60. Jubeljahr der ESKAGE die Ehre. Die Stadtpfeifer begleiteten mit einem Potpourri von ABBA-Melodien die Gäste aus Roth, den RCV Schwarz Weiß mit ihrer Lieblichkeit Luna I., die sich „auf Schweinau“ freute und dabei schon einmal die Lacher auf ihrer Seite hatte. Begleitet wurde sie von einer fulminant aufmarschierenden weißblauen Garde und den beiden wirbelnden Tanzmariechen Mona Volland und Conny Weishäupl.
Die Turner und Turnerinnen standen dem in nichts nach. „In der Brauerei“ hieß ihr Programm. Da stockte den Zuschauern in der ersten Reihe schon mal der Atem, wenn die Akteure bei ihren Flugnummern ganz nahe an die Rampe rückten.
„Im Land der Träume“ erschienen Fabelwesen und Glühwürmchen, Hexen und Werwölfe. Sandmännchen und Mäusekinder purzelten durch die Nacht. Von den Allerkleinsten an war es eine faszinierende Revue toller Kostüme.
Glanzstücke der Sitzung waren die Redner. Stadthallenhausmeister Helmuth Backhaus stellte aus Sammelbildchen ein Politikerpuzzle zusammen, bei dem nicht nur die „Truppenuschi“, sondern auch Putin und mehrfach der bayerische Ministerpräsident auftauchten. Doris Paul ließ sich mit spitzer Zunge über die besonderen Freuden von Frauenfrühstücken aus und das „Narrenschiff“ (Matthias Paul, Monika und Stefanie Schmitt, Mario Roth und Louis Majewski) kalauerte sich durch Ernährungsfragen an Bord.
Stasi und Blasi (Ludi Paul und Adi Schön) widmeten sich der regionalen Politik, frotzelten über das teure TOP-Ticket und skizzierten ein Szenario, bei dem der Dittelbrunner Bürgermeister eine Heeresstraßenmaut kassiert und so den Schuldenberg des Marienbachzentrums abbaut.
Den Höhepunkt bildeten die Reden des Internationalen Hotel Managers Fabian Wahler und des Schweinfurter Bürgerwehrlers Peter Kuhn. Wahlers Thema war der Umgang mit Asylbewerbern. Als er einen originalen bayerischen Gesetzestext zitierte, gefror so manches Lachen auf den Gesichtern. Imposant füllte Peter Kuhn die grün-weiße Uniform des Bürgerwehrlers aus. Ob Schariapolizei und Dresdner Massendemos die richtigen Formen zur Verteidigung unserer Werte seien, fragte er und lieferte die Antwort gleich mit. Der Auftritt des alten Gardisten rückte da schon recht nahe ans politische Kabarett, alle Achtung!
Jüngster Redner war der „Sängerknabe“ Marco Breitenbach, der selbstbewusst von seiner Weltbekanntheit im Dorf sprach. Als er ein Beispiel seiner Sangeskunst zum Besten gab, rockte der erste Beifallssturm den Saal.
Die Berichterstatterin gesteht ganz freimütig, dass ihren persönlichen Höhepunkt alljährlich das Männerballett darstellt. Da schlüpften aus grünen Raupen allerliebste Schmetterlinge, die mit duftigen Röckchen und schillernden Flügelchen durch die Luft schwirrten.
Die Band „Quartetto – Lange Nacht“, verstärkt um eine Saxofonistin begleitete schwungvoll das Programm und machte Stimmung bei den Schunkelrunden. Was im Vorfeld an Vorbereitung und hinter den Kulissen an Unterstützung notwendig war, um das insgesamt fünfstündige Programm auf die Beine zu stellen, kann man nur erahnen. Nachdem Ingrid Denner, Doro Schömig und Gerhard Pfenning für ihre Verdienste geehrt waren, schlossen mit großem Tschindarassabum die Sunnyboys vom Baggersee als Freigänger in Badelatschen das Programm der Superlative.
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© Anand Anders
Quelle: Volkszeitung Schweinfurt