2003

“Orden

Im Freizeitwerk St. Heinrich war wieder Narrenzeit

Schweinfurter „Schwarze 11" sorgte vor vollem Saal für karnevalistische Höchststimmung

Bamberg (Carsten Köppl) Am Samstag ab 20.11 Uhr fegten Sie wieder über Bamberg hinweg: Die „Schwarze 11" aus Schweinfurt ließ im Freizeitwerk St: Heinrich kein Auge trocken und keine Problemzone unkommentiert.

„Sind wir nicht alle ein bisschen Pisa?“, heißt das neue Programm, das bei den Zuschauern Begeisterung und bei Oberbürgermeister Herbert Lauer einen Automaten zur Lösung fast aller Probleme hinterließ. Begleitet von den Schweinfurter Stadtpfeifern enterte der Elferrat der „Schwarzen 11“ auf Einladurig der KKV Merkuria und der KAB St. Heinrich das fast ausverkaufte Freizeitwerk. Im Gepäck: über vier Stunden karnevalistische Unterhaltung.

Helmuth Backhaus als „Paparazzo" sorgte dann auch gleich für den ersten karnevalistischen Rundumschlag: vom „Grand Bries" (Ein Glück, dass Corinna May das nicht mit ansehen musste!) über Kanzler Schröder (Lieblingsbier der Deutschen: Hasseschröder) bis zum amerikanischen Präsidenten George Bush, der von einer bayerischen Terrorbrezel vom Stuhl gefegt wurde, bekamen alle ihr närrisches Fett weg.

Kaum von den Lachkrämpfen erholt, sorgte Fabian Wahler als „Student“ für den nächsten Anschlag auf das Lachorgan. Beim Versuch, sein Diplom in Bierologie, Hektoliteratur und Freizeitwissenschaften zu machen, scheiterte er schon beim Versuch, die passende Uni zu finden. Sein erklärtes Vorbild: Jesus. Denn der hat bis 33 bei seinen Eltern gelebt und wenn er mal was geschafft hat, dann war das ein Wunder.

Die Familie Paul alias „Die Eintagsfliegen“ mussten verblüfft feststellen, was für eine Macht man doch mit einem Lied hat. Machten sie letztes Jahr noch einen Song über: Scharping, trat dieser drei Monate später zurück. Nun überlegen sie sich ein Lied über Gerhard Schröder…

Aber auch der Bamberger Lokalpolitik wurde dieses Jahr gehörig auf den Zahn gefühlt, nachdem sie im letzten Jahr ein wenig Vernachlässigt wurde. Hans Bedruna, Markus Bedruna und Andreas Braun veranlassten das Publikum als „Die Regnitztaler Stützenträger“ zu wahren Begeisterungsstürmen.

So forderten sie OB Herbert Lauer auf, endlich einen Wirtschaftsreferenten zu finden, waren sich aber selbst uneinig bei der Wahl: Sollte es Alfons Sponsel werden, der zwar viel Ahnung von Wirtschaften hat, ob es aber gleich zum Wirtschaftsreferenten reicht? Oder der Brückenheilige Norbert Tscherner? Aber nicht nur bissiges hatten die drei auf Lager, denn sie machten OB Herbert Lauer ein wertvolles Geschenk: „Es ist kein Wortelkamp und kein Botero. Es ist ein Wunderautomat und der scheißt Geld!“ Nach diesem Geschenk sah dann auch Herbert Lauer positiv in die Zukunft, denn „wenn einem das Hals bis zum Wasser steht, darf man den Kopf nicht hängen lassen".

Für die tiefgreifenden und ernsthaften Büttenreden ist Peter Kuhn ein Experte in den Reihen der „Schwarzen 11“. So wagte sich Kuhn an eine karnevalistische Interpretation von Friedrich Schillers Gedicht „Die Glocke": „Ob Gysi, Schlauch und Özdemir, ob Sumpf, ob Filz, ob rote Socke, jeder hat was an der Glocke!“ Aber auch vor dramatischen Ereignissen wie dem Erfurter Drama und dem Hochwasser machte Kuhn keinen Bogen.

Zwischendurch sorgten Tanzaufführungen dafür, dass auch das Auge nicht zu kurz kam. So begeisterte das junge Nachwuchs-Tanzpaar Melanie und Marcel das Publikum. Aber auch die Turn- und Tanzgruppe und die Garde des TSV Grettstadt sorgten für Kurzweil.

Die „karnevalistische Entwicklungshilfe" aus Schweinfurt dauerte bis spät in die Nacht und hinterließ ein Publikum in bester närrischer Stimmung.

Quelle: "Fränkischer Tag Bamberg" vom 21.01.2003

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