

Rund 600 Besucher feierten in der Stadthalle den Faschingsauftakt der Schwarzen Elf
SCHWEINFURT · Wie ein Motor, der nach einem Jährchen Pause wieder gestartet wird, hat er am Anfang ein wenig geknattert, der Spaßmotor der Schwarzen Elf zum Auftakt der Kampagne 2015/2016. Spätetens mit dem klasse Auftritt der Turner unter ihrer neuen Leitung und im Wild-West-Style hatte Schweinfurts größte Faschingsgesellschaft ihr diesjähriges Motto „Wenn´s läfft, dann läfft´s“ aber wieder, wie versprochen, umgesetzt.

Dafür gab es standing ovations. Es „läfft“ wie geschmiert, die Rädchen griffen ineinander und die ca. 600 Besucher in der Stadthalle hatten ihren Spaß, nicht nur mit den fullminanten Auftritten der bekannten Lokalmatadoren, sondern auch mit den Gastauftritten der Garde vom TSG Veitshöchheim. Diese widmete sich inhaltlich unter anderem ihrem Fasnachtsmuseum.
Sitzungspräsident Ludi Paul gelang es recht rasch, die Zuschauer aus dem Winterschlaf zu wecken – der Fasching dieses Jahr startete ja ungewöhnlich früh: „Nach dem Rathaussturm haben wir mit unserer heutigen Sitzung den Fasching für Schweinfurt nun endgültig eingeleitet!“ Höhepunkt der Sitzung ist jedes Jahr die mit Spannung erwartete Rede von Büttenrednerstar Peter Kuhn, der sich diesmal im grauen Anzug der allgemeinen Wetterlage widmete und feststellte, dass das Klima in Europa frostiger wird. Von Russland ziehe eine Kaltfront über Ungarn und die Kälte spüre man auch an den Polen.
Klar, dass es bei dieser Rede mehr ums politische Klima, als um Wetterdaten ging. Seit der Fußball-WM herrsche über Deutschland das Hoch Angela, während in Bayern der Tornado Horst solange wüte, bis der Blitz einschlägt, meinte der Büttenredner. „Gut nur, dass er in Berlin immer abblitzt“, ergänzte der Oberwerrner Kuhn. Deutschland strahle dieser Tage viel Wärme aus, was das Handling der Flüchtlingsproblematik angeht. Im Osten sorge dies aber leider für eine braune oder dunkelrote Färbung. Über die SPD hingegen liege das „Tief Gabriel“, bekamen auch die Genossen ihr Fett ab. Ob Angelas Merkel „Wir schaffen das!“, sich tatsächlich erreichen lässt, ließ der Träger des Tills von Franken offen: „Wir müssen es aber jedenfalls versuchen!“
„Schweinfurt spielt dank der Schwarzen Elf in der Bundeliga“, lobte Stadtrat und Kunstvereinsvorsitzende Ralf Hofmann die Faschingsnarren der Kolpingsfamilie. Er wurde, neben der Kolpingdiözesanvorsitzenen Doro Schömig für seine Unterstützung des närrischen Treibens in Schweinfurt geehrt. In der Bundesliga spielen die Schnüdel schon lange nicht mehr und man könnte das Willy-Sachs-Stadion daher ruhig zu einer Streuobstwiese machen, meinten „Stasi und Blasi“, die wie gewohnt das Stadtgeschehen kommentierten. Denn dass das Stadion weiter den Namen eines Nazis und Lüstlings trüge, sei schwer erträglich. Für diese Forderung gab es wenig Applaus an diesem Abend.
Der Applaus war aber Jonas Paul sicher, der mit Gitarre die deutsche (Un-)art kritisierte, für alles und überall eine schriftliche Genehmigung oder Erlaubnis zu fordern. Selbst wenn es nur um das Aufpumpen einer Hüpfburg geht… Seine Mutter, Doris Paul, ließ wieder allerlei Matratzen- und Bettgeschichten in der Bütt vom Stapel, wobei ihr die Lacher und der Applaus – wie gewohnt – sicher waren. Um die Konsequenzen dieser Matratzengeschichten ging es bei Fabian Wahler, der von seinen Leiden als junger Vater – vom Kinderwagenkauf über den Geburtsvorbereitsungskurs – berichtete. Auch nicht ganz leicht hatte es Manfred Göbel, der verzweifelt versuchte, ein Funktelefon mit dem Router zu verbinden und dessen Fragen zur Bedingungsanleitung von der Hotline nur mit Spott und Höhne kommentiert wurden. That´s life.
Mit Mode – und damit mit profaneren Problemen – hatten sich sich die Teilnehmer der Turn- und Tanzgruppe unter der programmatischen Leitung von Ingrid Klier herumzuschlagen. Aber dies bekamen die mehreren Generationen leichtfüßiger unter den Hut als die Stewardessen des Männerballets, die den Saal zum Abheben aufforderten. Unter Leitung von Christine Scheuring boten die prima ballerina wieder eine Supershow und hatten die Lacher auf ihrer Seite. Dass Marco Breitenbach in seiner Bütt, die sich seinem Schüleraustausch mit China widmete, nicht auf diese Damenrunde abgezielt hatte, versteht sich da von selbst.
Den Abschluss bildeten, wie üblich, der fullminante Auftritt der Sunnyboys, die den Saal spülten. Als dann die Luftballons um 24.30 Uhr, auf die Gäste von der Decke regneten, neigte sich ein abwechslungsreicher Abend seinem Ende zu. Der Motor war heißgelaufen und ist nun für acht weitere Sitzungen nun bestens eingefahren. „Wenn´s läfft, dann läfft´s“ eben. Für diese Sitzungen gibt es noch Karten.
Christopher Richter / Gerald Richter Quelle: inundumSW.de
Die Schwarze Elf führt Prunksitzungen in der kommenden Saison durch: Nein, man wird dem Terror nicht nachgeben und den Fasching, wie geplant und gewohnt, im kommenden Jahr durchführen. Das war das gemeinsame Credo der Faschingsnarren von der Schwarzen Elf nach der Horrornacht in Paris bei der Auftaktveranstaltung zur 62. Saison im Kolpinghaus Schweinfurt.
„Es ist eine interne Veranstaltung mit einigen Ehrungen“, erläuterte Sitzungspräsident Ludi Paul auf Nachfrage. Eine Absage sei daher nicht erwägt worden. Noch sei viel Zeit bis zum Fasching im neuen Jahr, um zu überlegen, wie man auf die erneute Tragödie der französischen Nachbarn und Freunde reagiert. Letztes Jahr haben die Elferräte, um ein Solidaritätszeichen im Hinblick auf die Attacke auf die Redaktion von Charlie Hebdot zu setzen im Anzugrevers einen Bleistift getragen. Wie wird Schweinfurts größte Faschingsgesellschaft diesmal reagieren? „Es ist noch zu verfrüht, um sagen zu können, wie wir das verarbeiten“, sagten Ludi Paul und Elferratsvorsitzender Edgar Kitzinger unisono.
Bei der Veranstaltung spielte der Terroranschlag in den Reden keine große Rolle. Er habe jedoch das Wort „feiern“ angesichts der schrecklichen Ereignisse aus seiner Rede gestrichen, meinte Gesellschaftspräsident Georg Hümpfer in seiner kurzen Ansprache vor den Ehrungen von Thomas Wildanger (Sunnyboys) und den Trainern der Turn- und Tanzgruppe Michael und Kathi Kitz. Stadtrat und stellvertretender Sitzungspräsident Adi Schön betonte, man könne sich dem Terrorismus nicht beugen. Das Leben müsse normal weiterlaufen. „Wir wissen nicht, wie wir reagieren. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten“, so der Büttenredner, der als Stasi & Blasi, in der Regel nur kommunalpolitische Geschehnisse thematisiert.
Einer, der dies sehr wohl kann, ist der Büttenrednerstar Peter Kuhn. Letztes Jahr hatte er bereits als Mitglied der Schweinfurter Bürgerwehr den Terror von Boko Haram über Al Kaida bis hin zum Islamischen Staat thematisiert. Ob er die „verabscheuungswürdige Tat“ in seiner neuen Bütt thematisieren wird, weiß er noch nicht – kein Wunder, Kuhn entwickelt seine Reden gewöhnlich erst während der Weihnachtszeit. „Wenn Terroranschläge aber ein Dauerzustand werden, dann wird man darüber berichten müssen“, gab sich der Oberwerrner nachdenklich. Was in seiner zukünftigen Rede eine Rolle spielen wird, ist das „heikle Thema der Flüchtlinge“, kündigte der Träger des Tills von Franken an. Hier hat die Schwarze Elf schon jetzt eine klare Position. „Man darf aus dieser Situation heraus jetzt nicht gegen die Flüchtlinge hetzen, weil die ja gerade vor diesem Terror geflohen sind“, betonte Sitzungspräsident Ludi Paul, der auch Mitglied der Kolpingsfamilie Schweinfurt ist.
Auch dieses Jahr wird die Schwarze Elf wieder neun Prunksitzungen unter dem Motto „Wenns läfft, dann läffts“durchführen.
Quelle: Veranstaltungsmagazin Groschenheft Schweinfurt
SCHWEINFURT · „Wenns läfft, dann läffts“ lautet das Motto der Schwarzen Elf 2016 – inspiriert vom Marktbrünnle. Wer an Schlimmeres denkt, ist selber schuld. Ansonsten galt beim Faschingsauftakt am Freitag: Humor ist, wenn man trotzdem lacht, trotz Terror und anderer Nöte. So ist etwa, vor dem Jahreswechsel, mit Ludwig Paul Senior ein Urgestein der Kolpingsfamilie von der irdischen Bühne abgetreten.
Auch in seinem Sinne „lief es weiter“: Mit den Klängen der Schweinfurter Stadtpfeifer zogen Ludwig Paul Junior und seine Elferräte auf die Tribüne. „Prost Neujahr!“ grüßte der Sitzungspräsident und hielt nach den Heiligen Drei Königen unter 600 Zuschauern Ausschau: So zeitig hält König Karneval selten Hof.
Es dauerte etwas, bis Schweinfurts Profi-Narren zur gewohnten Höchstform aufliefen: Wie bei der Nationalelf gibts hier weniger Samba, dafür Können und System. Das Aufwärmen übernahmen die Trommler und Pfeifer unter Kommando von Thorsten Riese, Silke Johanni und Andrea Neubert. Mit dem Gardetanz der Veitshöchheimer TSG stieg die Temperatur merklich an. Bevor der „Hausmeister von der Stadthalle“ alias Helmuth Backhaus das letzte Jahr durch die Wurstmaschine kurbelte.
Sie ist zurück: Die „German Angst“. Nicht nur die Cenosillicaphobie – die Angst vor leeren (Bier)Flaschen. Sondern auch vor VW-Abgasen und Flüchtlingswellen.
Gefragt ist interkulturelle Kompetenz: Jungbüttenredner Marco Breitenbach blickte auf seinen Schüleraustausch zurück, in China. Das Nachwuchstalent war wirklich dort und überzeugte auch 2016 mit solider Leistung. „Volltreffer“ hieß es bei den Turnern und Turnerinnen, in Schuss gebracht von Martina Hochrein und Viktoria Lendel. Im Wilden Westen flogen die Fäuste, die Röcke und nicht zuletzt die Cowgirls und -Boys selbst, beim atemberaubenden Schautanz im Saloon. Spätestens jetzt war das Eis gebrochen.
Gekonnt doppeldeutiges „Bettgeflüster“ gab es bei Doris Paul, die nach einer kuscheligen Unterlage für sich und ihren Ehegatten suchte. Im flotten Sketch sorgte eine Vollfettflatrate für Verzweiflung: Ein Kunde (Manfred Göbel) versucht sein Telefon in Gang zu bringen, die Frau am anderen Ende der Hotline (Bettina Niedermeyer) und der Techniker (Thomas Spath) machen alles nur noch schlimmer. Die„Kultklamotten“ wurden dann durch die Turn- und Tanzgruppe entstaubt, in allen Größen auf die Bühne gebracht von Ingrid Klier und Uwe Ludwig: Egal ob als Kindertrachtentanz, Klum-Casting, mit Rockn Roll oder Strandbikini.
„Wenns läfft, dann läffts“: Was das Motto des Abends bedeutet, das zeigte nach der Pause die Jugend des „Narrenschiffs“. Die fernseherprobte TSG-Garde tanzte durchs Kitzinger Fastnachtsmuseum.
Dann gab's den Schönwetterbericht von Peter Kuhn, mit einfach brillanter Büttenrede. Nein, politisch ist 2015 nichts passiert, meteorologisch um so mehr: In Russland sorgte Väterchen Frost für eine neue Eiszeit, in Frankreich baut sich eine „Kaltfront National“ auf. Über Deutschland schwebt das Hochdruckgebiet Angela, darunter Bodentief Sigmar. Sturmtief Horst blitzt ständig ab, während im Osten Angelas Dauer-Sonnenschein mal für Bräunung, mal für Sonnenbrand sorgt. Und eine Flutwelle übers Land zu schwappen droht, gemeistert dank Ehrenamt. Am Ende stürmischer Applaus.
Ehrungen gab's auch: für Dorothea Schömig (als Landesvorsitzende des Kolpingwerks), Wolfgang Ziegler (vom Bund Deutscher Karneval) und Ralf Hofmann. Mit dem Kunstvereinsvorsitzenden hatte sich ein „Roter“ zu den Schwarzelfen „verirrt“.
Ganz oben spielt bereits Jonas Paul mit, der als singender Schein-Kontrolleure antrat: Für alles braucht man hierzulande seinen Schein, Angelschein, Führerschein, Heiligenschein. Für gekonnte Parodien, nicht nur auf den „Frankendadord“ gab es wohlverdiente Standing Ovations. „Wir sind schwanger“, hieß es bei Fabian Wahler, der aus den Nöten eines werdenden Vaters plauderte, bevor die Stewardessen der „Black Eleven Airlines“ abhoben, in die (Bühnen-)Luft gebracht von Christine Scheuring und Eva Steinert.
Nach der Punktlandung des Männerballets nahmen Stasi und Blasi (alias Ludi Paul und Adi Schön) kurzweilig das Lokalgeschehen aufs Korn: KKG-Rückbau, Heeresstraße oder freundlich lächelnde Menschen dank Asylbewerbern („Das kennt man in Schweinfurt ned“).
Die Sunnyboys vom Baggersee sorgen für den (b)rassigen Ausklang vor dem Luftballon-Regen, die sonstigen Töne steuerten die Sitzungskapelle Quartetto bei. Sechs Sitzungen stehen nach dem Auftaktwochenende noch auf dem Programm.
Uwe Eichler Quelle: Volkszeitung Schweinfurt
SCHWEINFURT · Beim Startschuss der Schwarzen Elf für die diesjährige Faschingssession am vergangenen Wochenende drohte die Schweinfurter Stadthalle fast aus allen Nähten zu platzen. Gäste aus nah und fern waren kommen, um mit den Aktiven der Schweinfurter Kolpingfamilie bis in die frühen Morgenstunden zu feiern.
Nach dem Einzug der Elferräte mit den Schweinfurter Stadtpfeifern und einer kurzen Begrüßung durch Sitzungspräsident Ludwig Paul stimmte die Garde der KoKaGe aus Wiesentheid das Publikum mit einem gekonnten Gardetanz auf einen abwechslungsreichen Abend ein. Als Hausmeister von der Stadthalle meldete sich Helmuth Backhaus zu Wort und drehte das Jahr 2015 nochmals durch den Fleischwolf. Nachwuchsbüttenredner Marco Breitenbach informierte über seinen Schüleraustausch in China. Beim anschließenden Showtanz der Turnerinnen und Turner der Schwarzen Elf flogen „im Saloon“ nicht nur die Fäuste, Hüte und Röcke durch die Luft, sondern auch die Boys und Girls selbst wirbelten mit gekonnten Einlagen über die Bühne. Zu einem „Bettgeflüster“ der besonderen Art lud Doris Paul ein, bevor Manfred Göbel, Thomas Spath und Bettina Niedermeyer in ihrem Sketch „An der Hotline“ zeigten wie verhängnisvoll eine Vollfettflatrate sein kann.
Nach einer weiteren Darbietung der Turnerinnen und Turner („Kultklamotte“) und der Wiesentheider Garde gab es von Peter Kuhn, einem wahren Meister des geschliffenen Wortes und der spitzen Zunge, den Schönwetterbericht. Politisch sei 2015 nicht viel los gewesen, so Kuhn, aber meteorologisch dafür umso mehr. So sorgte Väterchen Frost in Russland für eine neue Eiszeit und in Frankreich baute sich ein „Kaltfront national“ auf. Während in Deutschland überwiegend das Hochdruckgebiet Angela und gelegentlich das Bodentief Sigmar herrschte, blitzte das bayerische Sturmtief Horst immer wieder ab.
Alles weitere Highlights des Abends begeisterten Jonas Paul als Schein-Kontrolleur – denn schließlich braucht man in Deutschland für fast alles einen Schein: Führerschein, Angelschein, Heiligenschein – und Fabian Wahler als „werdender Vater“. Nachdem das Männerballet als „Stewardessen“ in der Stadthalle eine gekonnte Punktlandung hingelegt hatten, widmeten sich Ludwig Paul und Adi Schön als „Stasi und Blasi“ dem aktuellen Geschehen in Stadt und Landkreis Schweinfurt. Kurz nach Mitternacht zündeten die Sunnyboys vom Baggersee einen letzten Kracher und entließen die bunte Gästeschar in die Schweinfurter Nacht. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte die Sitzungskapelle Quartetto.
Christopher Richter / Gerald Richter Quelle: schweinfurtAnzeiger
Auch Gründungsmitglieder bestätigten: So etwas hat es in der über 60 jährigen Geschichte der Schwarzen Elf noch nicht gegeben!
SCHWEINFURT · Auch Gründungsmitglieder bestätigten: So etwas hat es in der über 60 jährigen Geschichte der Schwarzen Elf noch nicht gegeben: Totalstromausfall! Durch einen Trafobrand im Umspannwerk Oberndorf waren Teile der Stadt und somit auch die Stadthalle komplett ohne Strom.
Die Ereignisse aus Sicht des Sitzungspräsidenten:
Chronologie eines Stromausfalls – Bericht aus der Stadthalle, Samstag 16. Januar 2016:
Ca. 23:10 Uhr Alles läuft normal, Peter Kuhn ist in der Bütt, die Pointen sitzen, das Publikum ist dabei, ein großer Schlussapplaus wird ihm sicher sein. Nächster Programmpunkt sind die Ehrungen, Dr. Anja Weißgerber, MdB, Kathi Petersen, MdL und Dr. Roland Krieg, ein Freund aus Mainz, vom MCV. Es wird eine interessante und sicherlich unterhaltsame Ehrung werden. Plötzlich bricht die Rede von Peter Kuhn ab, sämtliche Scheinwerfer sind aus, nur eine vergleichsweise schummrige Beleuchtung, die für einigermaßen Übersicht sorgt. Mir ist klar, hier ist nicht aus Versehen ein Stecker gezogen worden oder mal eine Sicherung ausgefallen, das ist etwas Größeres, denn alle, auch voneinander unabhängige Beleuchtungen, Bühne, Saal, Dekoration, alles ist aus. Im ersten Moment gebe ich der Musik Zeichen, einen Schunkler zu spielen, aber sie spielen nicht, klar sie haben auch keinen Strom.
Peter ist inzwischen aus der Bütt und unterhält das Publikum mit turnerischen Gesten. Lustig!
Ich gehe von meinem Platz, will vor an die Bühnenkante, nur von hier aus kann man das Publikum auch ohne Lautsprecher erreichen. So wie sich die Situation darstellt, ist das etwas Größeres, notfalls muss vielleicht sogar der Saal geräumt werden. Von der Bühnenseite bekomme ich schon die Information, dass nicht nur in der Stadthalle, sondern auch auf der Straße im ganzen Viertel kein Strom mehr da ist. Eine Information, die ein Stück weit beruhigend ist. Wenn der Stromausfall von außen kommt, besteht Hoffnung, dass es vielleicht bald wieder Strom gibt. Wir müssen die Zeit überbrücken. Mir fällt Fredl Fesl ein, der hatte in einem Konzert als vierte Zugabe, als er nichts mehr spielen wollte, einfach einen Kopfstand gemacht. Kopfstand konnte ich auch mal, ich werde es wieder versuchen!
Noch war die Aufmerksamkeit der Leute, durch die Aktionen von Peter, auf der Bühne. Das musste unbedingt so bleiben, denn nur dann konnte ein ungeordnetes Agieren oder gar panikartige Handlungen vermieden werden. Also gab es Standup Comedy! Ich informierte das Publikum, dass überall Stromausfall war und dass ich jetzt etwas tun werde, was ich seit 1985 nicht mehr gemacht habe: nämlich einen Handstand! Gejohle! Es scheint zu funktionieren, jetzt also den Handstand zelebrieren, möglichst viel Zeit gewinnen. Peter macht mit, agiert als mein „Assistent“, das Publikum ist dabei, kommentiert, eine Besucherin wird unfreiwillig von Peter als Helferin mit auf die Bühne geholt, das Publikum ist begeistert.
Von links unten kommt plötzlich ein Tusch! Die „Sunnyboys vom Baggersee“, eigentlich Schlussnummer mit brassiger Blasmusik, haben sich formiert, stehen im Saal bereit. Was ich später erfahre: sie haben die Situation erkannt, kein Strom keine Musik! „Hier hilft nur noch „Pressluft“!“ war der Ausspruch und sie haben ihre Instrumente ausgepackt! Auch Klemens Hoffelner von der Band hat sein Schifferklavier ausgepackt, das er immer dabei hat, obwohl er Keyboard spielt. Klasse, wir haben wieder Musik! Das ist gut, wieder eine Möglichkeit, Zeit zu gewinnen.
Plötzlich ist ein Bauscheinwerfer da, ohne Kabel auf Akku Basis. Unsere karnevalistischen Gäste vom RCV Roth hatten ihn dabei für ihren Schautanz und haben ihn spontan wieder ausgepackt. Ein Helfer unserer Bühnentruppe hält ihn hoch und agiert sozusagen als lebendes Stativ. Hinterher hat er mir gesagt: „Ich hab gedacht mir fallen die Arm‘ ab, lang hätt ich’s nimmer ausgehalten!“ Eine tolle Truppe! Wir haben also auch wieder Bühnenbeleuchtung!
Wir ziehen die Handstandnummer durch, es macht Spaß, das Publikum ist dabei.
Die Sunnyboys ziehen nun mit Einzugsmarsch auf die Bühne, ich informiere Jonas schon beim Einlaufen auf der Bühne, dass sie anschließend den „Vogelbeerbaum“ spielen sollen. Ein „Lumpeliedla“, das sie heuer ohnehin im Repertoire haben und bei dem das Publikum mitsingen kann, so ist das Publikum unterhalten und eingebunden.
Ich werde in den Sprechpausen immer wieder mit Informationen versorgt. Es heißt, auch Umlandgemeinden wie Dittelbrunn haben keinen Strom. Ich gebe die Infos ans Publikum weiter. „Auch Dittelbrunn ist ohne Strom“ schreie ich laut, „es wird vermutet….“ Ich spreche in kurzen Abständen, ich rufe laut mit den Händen am Mund, dass mich alle hören können, „es wird vermutet…die Hambacher sitzen auf der Leitung“ Die Pointe sitzt! J Das Publikum ist dabei, so langsam werden alle zu einer eingeschworenen Gemeinschaft.
Das Licht, das die Stadthalle in einer tauglich hellen Schummrigkeit liegen lässt, ist , wie ich jetzt erfahre, die Notbeleuchtung, die bei Stromausfall automatisch einspringt. Die Batterien halten, ca.3h, wird mir gesagt. Die Versorgung mit Infos ist super, ich gebe sie immer in humorvoller Weise ans Publikum weiter.
Wir sind soweit und wollen den Vogelbeerbaum singen, da bekomme ich ein Mikrofon in die Hand gedrückt und….das ist fast wie ein Wunder: Es funktioniert! Ich bin deutlich überrascht und beeindruckt. Hintergrund, wie ich später erfahre: Auch die Stadthalle eigenen, im Saal eingebauten Lautsprecher, die wir normalerweise nur für den Pausengong benutzen, haben eine Notversorgung! Prima, ein Hoch auf unsere gute alte Stadthalle! Unsere Tontechniker, allen voran Pit, haben es geschafft, die uralten Mikrofone flott zu machen. Ich habe ein Mikrofon, das funktioniert. Super denke ich mir, mit Sitzungskapelle und Mikrofon können auf jeden Fall alle Redebeiträge problemlos durchgezogen werden.
Das Publikum jubelt, als plötzlich meine Stimme durch’s Mikrofon erklingt! Wir singen den Vogelbeerbaum, ein schönes fränkisches Liedla, die Sunnyboys ziehen sich zurück, eine kleine Einheit bleibt als „Sitzungskapelle“ auf der Bühne. Ich sage Peter Kuhn an, der seine Rede fertig macht. Vorher frage ich ihn noch, Peter, wo machst du weiter? Er, fast verwundert über diese Frage: „Na da wo ich aufgehört habe!“ Ich hätte nach all dem Trubel nicht mehr gewusst, wo ich aufgehört habe, das ist halt Peter Kuhn: Perfekt!
Ich kehre während der Rede an meinen Platz im Elferrat zurück, mittlerweile ist sogar schon ein zweites Mikrofon da, das geht, wie machen das diese Teufelskerle von der Technik? Während der Rede von Peter Besprechung mit Thomas Wildanger, meinem Vizepräsident. Er versorgt mich mit Informationen, obwohl er gerade erst auch bei den Sunnyboys als Trompeter dabei war. Das Männerballet kann auch auftreten, erfahre ich. Die Boys haben zu Probezwecken einen alten Gettoblaster, der mit Akku geht, d.h. über die Mikrofone ist eine Musikeinspielung möglich. Perfekt! Damit kann das Programm fast regulär ablaufen. Fabian Wahler ist als nächster Redner dran. Dann Jonas mit Gitarre. Auch das klappt, weil mittlerweile ein drittes Mikro flott ist, mit dem die akustische Gitarre abgenommen werden kann. Es läuft!! Zwar mit Bauscheinwerfer und menschlichem Stativ und knisternder Tonqualität, aber es läuft!!!! Verrückt ich bin begeistert und unheimlich stolz auf diesen verrückten Haufen, der sich „Schwarze Elf“ nennt.
Ich muss raus zum Umziehen für „Stasi und Blasi“. Im Halbdunkel ziehe ich mich um und erfahre dabei, was so alles hinter der Bühne gelaufen ist. Matthias und Adi haben als Krisenstab im Hintergrund alles geregelt, waren ständig mit allen in Kontakt, haben sich mit den anwesenden, für die Sicherheit zuständigen Feuerwehrleuten permanent abgesprochen, sind gewuselt und rotiert, dass alles klappt. Was ich auch später erst erfahren habe: Der „Krisenstab“ hat auch schon für den Fall vorgesorgt, dass wir einen totalen Stromausfall, selbst ohne Notlicht, hätten. Ganze Trupps von Aktiven, ausgerüstet mit Taschenlampen, die von Zuhause oder aus Autos geholt wurden, standen bereit, um im Fall des Falles im Saal für Licht zu sorgen. Zwei PKW wurden vor der Stadthalle geparkt um notfalls die Treppe und den Ausgang ausleuchten zu können, damit die Stadthalle sicher geräumt werden könnte. Es war für alles gesorgt! Wow! Wie toll. Dann plötzlich, während des Vortrages von Jonas, gerade an der Stelle als er von den Geldscheinen als „Universal-Schein, der für alles gilt“ um sich wirft, geht das Licht an, der Strom ist wieder da. Jonas kommentiert schlagfertig: „Da seht ihr, was so ein „Schein-Werfer“ alles bewirken kann!“
Strom ist da, die Sitzung kann noch beruhigt und ohne Komplikationen weitergehen und endet, fast pünktlich mit nur ca. 15 min Verspätung um 0:45 Uhr.
Alle haben ohne großes Aufhebens und ohne in Panik zu verfallen, jeder an seinem Platz mit seinen Fähigkeiten, dazu beigetragen, dass dieser Stromausfall bravourös gemeistert wurde. Was für eine tolle Gemeinschaft!!!!
Am nächsten Morgen, als ich den Text für das diesjährige Totengedenken formuliere, fällt mir dieses Zitat von Cicero zu, das auf die vergangene Nacht passt, wie kein anderes:
„Sichere Freunde erkennt man in einer unsicheren Situation“ wie wahr!
Ludi Paul Quelle: Schwarze Elf
Wir haben uns heute wieder einmal getroffen, um gerade in dieser Zeit, die für uns am intensivsten, am mit Terminen und, wie man heute so schön sagt „To Do’s“ vollbepacktesten ist, zu treffen. Wir wollen uns treffen, um unserer Verstorbenen zu gedenken. Einen Moment die Zeit anhalten, alles Anstehende in den Hintergrund treten zu lassen, für einen Moment in der Andacht verharren und uns bewusst denen nähern, die heute nicht mehr da sind.
Es sind nicht diejenigen, die nicht da sind, weil sie keine Zeit hätten, nicht weil anderes zu erledigen wäre, nicht weil sie vielleicht verreist oder weggezogen wären. Es sind diejenigen, die diese Welt verlassen haben für immer, endgültig. Gerade in unserer Zeit ist es schwierig sich mit dieser Endgültigkeit abzufinden, endgültig ist ein unbeliebtes Wort, in einer Zeit des „Geht nicht, gibt‘s nicht“.
Aber wie können wir mit dieser Endgültigkeit umgehen, einer Endgültigkeit, die wie in Beton gegossen als riesige Wand vor uns steht?
Ich denke ein ganz entscheidender Teil ist dieses Gedenken, oder um es moderner auszudrücken, dieses Erinnern, das wir pflegen.
Dem großen Staatsmann Cicero wird der Satz zugeschrieben, vor über 2000 Jahren gesagt, auch das ist beachtlich:
Das Bewusstsein eines erfüllten Lebens
und die Erinnerung an viele schöne Stunden
sind das größte Glück auf Erden
So wollen wir uns heute erinnern an viele schöne Stunden mit denen, die uns vorausgegangen sind. Das müssen nicht die großen Geschehnisse auf der Bühne sein, vielmehr sind es doch allzu oft die kleinen Momente am Rande, die uns näher zusammenbringen, die uns in Erinnerung bleiben.
So wollen wir in diesem Jahr auch besonders unserem Bruno Wawrzik und Ludwig senior, dem Paul’s Vadder, gedenken.
Ich bin der Überzeugung, dass wir durch dieses Erinnern und Gedenken, auch diese Grenze ins Jenseitige ein wenig überbrückbar machen, dass wir uns wieder näher sind.
Gestern, als diese turbulente Sitzung mit Totalstromausfall vorbei war, habe ich mir gedacht, was hätten wohl unsere beiden alten Herren dazu gesagt? Sie wären wahrscheinlich sitzen geblieben, hätten gestaunt, hätten sich daran gefreut wie hier alle wie ein großes Ganzes zusammengewirkt haben.
Ein weiterer Ausspruch wird Cicero zugeschrieben:
Einen sicheren Freund erkennt man in einer unsicheren Situation.
Gestern haben alle als sichere Freunde bestens zusammengewirkt, gestern hat der Geist gewirkt, in dem auch unsere beiden Verstorbenen in ihrem Leben gewirkt haben. Und so haben wir eine große Verbindung geschaffen, hier untereinander und bestimmt auch zu allen, die vor uns waren. In diesem Gedenken an ein Wirken, auch über den Tod hinaus wollen wir beten:
Vater unser …
Um den Humor geht es diesmal beim Begegnungstag von „Kolping 55-plus“ der Region Schweinfurt, Haßberge und Rhön...
17. Oktober 2016
17. Oktober 2016
Leichtfüßig springt der zierliche Clown durch das Gotteshaus. Die Glöckchen an seinem Kostüm stimmen dabei ein ins Orgelspiel von Peter Rottmann.....
8. Februar2016
8. Februar2016
Auch Gründungsmitglieder bestätigten: So etwas hat es in der über 60 jährigen Geschichte der Schwarzen Elf noch nicht gegeben!...
19. Januar 2016
19. Januar 2016
„Wenns läfft, dann läffts“, lautet das Faschingsmotto der „Schwarzen Elf“. Am Samstagabend allerdings ist bei den Narren für einen Moment nichts mehr „gelaffe“. Sie und 600 Zuschauer saßen in der Stadthalle im Dunkeln.....
18. Januar 2016
18. Januar 2016
Beim Startschuss der Schwarzen Elf für die diesjährige Faschingssession am vergangenen Wochenende drohte die Schweinfurter Stadthalle fast aus allen Nähten zu platzen. Gäste aus nah und fern waren kommen, um mit den Aktiven der Schweinfurter Kolpingfamilie bis in die frühen Morgenstunden zu feiern.
13. Januar 2016
13. Januar 2016
„Wenns läfft, dann läffts“ lautet das Motto der Schwarzen Elf 2016 – inspiriert vom Marktbrünnle. Wer an Schlimmeres denkt, ist selber schuld. Ansonsten galt beim Faschingsauftakt...
10. Januar 2016
10. Januar 2016
Mit dem höchsten Orden des Fastnachtverbandes Franken, dem „Till von Franken“, wurde in diesem Jahr Adi Schön bei der Schwarzen Elf ausgezeichnet....
10. Januar 2016
10. Januar 2016
Wie ein Motor, der nach einem Jährchen Pause wieder gestartet wird, hat er am Anfang ein wenig geknattert, der Spaßmotor der Schwarzen Elf zum Auftakt der Kampagne...
9. Januar 2016
9. Januar 2016
Das Rathaus ist gestürmt, der Schlüssel in Narrenhand: Keine Viertelstunde brauchten ESKAGE, Schwarze Elf und Antöner Narrenelf, um...
8. Januar 2016
8. Januar 2016
Elferratseinteilung diesmal in der Brauerei der Familie Borst
20. November 2015
20. November 2015
Elferratseinteilung diesmal in der Brauerei der Familie Borst
15. November 2015
15. November 2015