

Weit über 200 Akteure auf und hinter der Bühne bei der Schwarzen Elf
Bei der Premiere gab es zwar noch einige wenige Ecken und Kanten, und trotzdem gilt das Prädikat „einfach spitze"!
Besonderes gleich beim Einzug. Mit der fast dreißigköpfigen Gruppe der Schweinfurter Stadtpfeiffer (Leitung Günter Fuchs) hat die Kolpingfamilie ein Aushängeschild der Extraklasse.
Gäste glichen anschließend aus, was man nicht selbst hat - eine Garde. Am Eröffnungsabend waren es einmal mehr die Mädchen des TSV 07, die mit einem Marschtanz zeigten, dass Grettstadt weit mehr als nur Beruhigungstee zu bieten hat.
Als echt cooler Typ an dem alles irgendwo vorbei geht, präsentierte sich Fabian Wahler in der Bütt. Weil er sich weder Blätter in die Haare binden noch in merkwürdigen Gewändern herum robben wollte, versuchte er als Zivi eine ruhige Kugel zu schieben. Doch dem war nicht so. Anschließend zeigte die Dancefloor Destruction Crew, wie Breakdance in Vollendung gefallen kann.
„Gigakrass & Megacrazy" - unter dieses Motto hat die Schwarze Elf die Session gestellt. Und die Turn- und Tanzgruppe mit 50 Tänzern, 16 Kiddies, elf Turnern und zwölf Mitgliedern des Männerballetts zeigten bei all ihren Auftritten, dass man nicht nur von Spitzenleistungen träumt, sondern in solche ganz erfolgreich investiert hat.
Die Organisation der Truppe liegt in den Händen von Harald Scheuring. Den Tanz studierte Ingrid Klier ein, die 16 Kinder „befehligt“ Claudia Friedrich. Vorturner ist Michael Kitz und Michaela HilIus betreut das Männerballet.
Als Paparazzo kommt er herum, der Helmuth Backhaus. So manche Null hat er im Sport abgelichtet. Er hat mitbekommen, dass BSE ein rechter Barbara-Stamm-Erreger ist, und dass sich Prominente wie Beckenbauer, Becker oder Schröder in Disziplinen wie dem Tiefflug bestens auskennen.
Wenn Puppen sich, verselbständigen, kann es märchenhaft schön werden. Den Kids der Tanzgruppe gelang dies bravourös. Als Himmelsgeher kamen die Turnern auf die Bühne, die mit sportlichen Hochleistungen ihre Geschichte, die hoch über den Dächern von New York spielt, erzählen.
Ein Höhepunkt jagt den nächsten. Herausheben kann sich bei der Schwarzen Elf nur schwerlich ein einzelner Akteur. Manfred Stark gelang dies vielleicht noch am besten. Der Frührentner, der sich mit Putzeimern, Kochtöpfen und dem Einkauf herumschlagen muss, hat kaum noch Zeit, um von den guten alten Zeiten zu träumen, als er zur Arbeit ging und nicht vor lauter Stress auch mal Schappi auf die Herdplatte stellte. Die deftig fränkische Hausmannkost würzte Stark mit geschliffener Wortwahl ab.
Auch 2001 wieder dabei war das Tanzmariechen Melanie Frey aus Grettstadt, die bereits im ersten Auftrittsjahr 2000 fränkische Meisterehren errungen hatte.
Als Punker war Peter Kuhn kaum zu erkennen. Er verteilte an Banker und Politiker sowie an einen Altkanzler, der sich um Gesetze nicht schert und fragt, wer mal eine Mark für ihn hat. Auch Daum und Becker bekommen ihr Fett ab, und in Sachen BSE weiß Kuhn den rechten Rand des politischen Spektrums erregerfrei, denn wo kein, Gehirn ist... Peter Kuhn beherrscht dabei nicht nur die deutsche Sprache wie kaum ein anderer. Er ist zudem ein excellenter Schauspieler.
Vor, der Pause füllte sich dann nochmals die Bühne. Im Schlaf kommen dem betrunkenem, Spätheimkehrer Stück für Stück die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. Die Tanzgruppe wusste auch mit dieser Nummer zu überzeugen.
Etliches dazu gelernt hat Museumswärter Adi Schön. Jetzt weiß er endlich, dass ein Spitzweg nichts mit Einbahnstraßen zu tun hat. Ins Visier nahm er das lokale Geschehen im letzten und die Stadtratwahl, im nächsten Jahr, die wohl auch nur. wieder alte Schinken bescheren werde.
Leise und, hintergründig geben sich die Eintagsfliegen die beispielsweise nachfragen, wo die Stadtverwaltung die 35 Mercedes am Rathaus parken lassen will, wenn die Zahnärzte künftig ihre Sozialhilfe abholen.
Gekonnt-deftige Kost servierten Doris Bretscher und Thomas Spath, die sich bei den Weihnachtsvorbereitungen belauschen ließen. In Sachen Männerballett setzen die Narren der Kolpingfamilie nicht auf schwankende Bäuche; sondern auf Artistik.
Sie ist zwar nicht die größte, doch sie gehört zu den ganz Großen in der Riege der Büttenredner. Doris Paul rechnet als gestresste Mutti mit der Welt der Männer ab.
Gag an Gag und das über 30 Minuten - die Faschingsmuffel bringen alles, was guter Fasching nur versprechen kann. Diesmal kommt die sechs Köpfe zählende Gruppe zur Faschings-Razzia.
Ein Superlativ - diesmal bei der Lautstärke - zum -Schluss. Die Sunnyboys vom Baggersee leiten das große Finale ein.
Die weiteren sechs Sitzungen der Schwarzen Elf in der Stadthalle finden an den beiden kommenden Wochenenden statt.
Markt Schweinfurt
In der Stadthalle hat der Countdown für den Fasching begonnen. Heute schon steht die neue Dekoration der "Schwarzen Elf". Sie tritt mit dem Motto "Gigakrass und megacrazy" an, traditionell erst einmal am morgigen Samstag mit einer kompletten Sitzung für ihre vielen Freunde in Bamberg (Freizeitheim St. Heinrich) und dann am Freitag nächster Woche mit der ersten von insgesamt neun Veranstaltungen in Schweinfurt. Am Freitag und Samstag beginnen diese Sitzungen jeweils um 1930 Uhr, am Sonntag aber bereits um 18 Uhr. Die Dekoration muss deshalb bereits eine Woche vor der hiesigen Premiere sein, weil IBB die Stadthalle heute für eine Veranstaltung braucht.
Rund 20000 Mark, schätzt Gesellschaftspräsident Georg Hümpfer, hat die "Schwarze Elf" investiert, und dazu viele ungezählte ehrenamtliche Arbeitsstunden des 20-köpfigen Teams um Ideengeber Hans-Jürgen Runge, Bruno Wawrzik, Georg Hümpfer und "Elektro-Meister" Peter Häring, der die Zahl der installierten Birnen auf "mindestens 5000" schätzt.
Dem Motto entsprechend, gibt es viel Rundes und Verrücktes. Die Farben sind "mega-grell" und "mega-crazy", grün, blau, pink. Weil die veraltete Tontechnik der Stadthalle längst nichts mehr hergibt, bringt die "Schwarze Elf" ihre eigene Lautsprecheranlage mit. Sie wird, mitsamt der Dekoration, nach der letzten Sitzung am 4. Februar tags darauf abgebaut und im Kolpinghaus eingelagert. Dort hat das Deko-Team übrigens den ganzen November am neuen Outfit gebastelt und gewerkelt. Bereits Ende November waren alle 5400 Karten verkauft. "Dabei haben wir nicht einmal Werbung gemacht", freut sich Hümpfer über den anhaltenden Erfolg. Wie alle Jahre erwartet die "Schwarze Elf" zu ihren Auftritten in Schweinfurt auch Besuchergruppen, die teilweise ziemlich weit anreisen. Sie selbst wird noch in Gerolzhofen mit einer kompletten Sitzung (Stadthalle) sowie im Wohnstift Augustinum mit einer verkürzten auftreten.
Es ist die 48. Session seit ihrem Gründungsjahr 1954. Das Tagungszentrum sei im Fasching schon belegt, sagte Bruno Wawrzik auf die Frage, ob die 49. Session eine auf der Maininsel werden könnte.
Volkszeitung Schweinfurt
Eine Sau musste dran glauben und wurde nach alter Schweinfurter Tradition direkt vom Brett verspeist: Mit einer Schlachtschüssel eröffneten rund 150 Mitglieder der Schwarzen Elf am 11.11. die neue Faschings-Session im Schweinfurter Kolpinghaus.
Unter den Gästen war auch das langjährige Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Karnevalisten (BDK), Karl-Heinz Schumacher (Kitzingen), das nicht nur eine ebenso launige wie die kulturellen Wurzeln des fränkischen Karnevals betonende Festrede hielt, sondern auch dem ausufernden Fernsehkarneval contra bot. "Lasst Euch nicht von Redakteuren Euer Programm kaputtmachen, lasst Euch nicht vorschreiben, wie viele Kalauer in einer Minute zu kommen hätten", mahnte Schumacher. "Eine Büttenrede braucht auch einmal ruhige, nachdenkliche Passagen, sonst ist sie eben keine Büttenrede mehr." Der Sitzungspräsident der Schwarzen Elf, Ludwig Paul jun., "belohnte" den Gast aus Kitzingen mit einem überdimensionalen Spiegelorden (...ein rechter Narr hält sich stets schlicht den Spiegel selber vors Gesicht") und räumte dann das Rednerpult für seinen Vorgänger Hans Driesel. Der hielt eine 30-minütige Laudatio auf die seit Jahrzehnten bei der Schwarzen Elf wirkende, langjährige Leiterin der Kindertanzgruppe, Mary Scheuring.
Sie wurde aus diesem Posten verabschiedet, nicht aber aus den Reihen der Schwarzen Elf: "Sie tritt nur einen Schritt zurück, wird uns aber weiter stets mit Rat und Tat zur Seite stehen", betonte Driesel. Für Mary Scheuring gab's einen - beinahe karnevalistisch-biografischen - Videofilm von "Cutmaster" Wolfgang Klopf, ein gerahmtes "historisches" Foto von der Turn- und Tanzgruppe der Schwarzen Elf (der die Kindertanzgruppe ja angeschlossen ist) und so manches andere Präsent. Jetzt freut man sich bei "der Schwärz" schon auf den Beginn des Sitzungskarnevals mit ersten Terminen im Januar - und neun Sitzungen in einer hoffentlich wieder ausverkauften Schweinfurter Stadthalle.
Gigakrass und megacrazy So lautet das Motto der diesjährigen Kampagne. Mit dem Jargon und dem Vokabular der Jugend will man im Motto den Zeitgeist auf die Schippe nehmen, den Drang zu Superlativen, den Zwang, dass alles was heutzutage geboten wird "Mega" oder "Giga" sein muss. Wollte man diesen Faden weiterspinnen, so müsste man bei den geplanten Veranstaltungen nicht von Prunksitzungen, sondern von Mega Events mit Giga-Fun-Faktor sprechen. Dass dies wieder so wird, dafür sorgen die bekannten Aktiven, die allesamt mit von der Partie sind.
Helmuth Backhaus alias Luigi Minolta, der Paparazzo wird den Reigen der Redner eröffnen und erstmals in seinem reichhaltigen Photoalbum blättern, um seine schärfsten Bilder zu präsentieren. Fabian Wahler wird gemäß seiner persönlichen Vita die Erlebnisse als "Zivi" schildern und Manfred Stark die Erfahrungen eines Vorruheständlers im heimischen Haushalt wiedergeben.
Megacrazy mit Sicherheit die Aufführung der Dance Floor Destruction Crew, die mittlerweile weit über Schweinfurt hinaus berühmt gewordenen Breakdancer, haben ihre Wurzeln nicht vergessen und präsentieren sich in diesem Jahr mit einer eigenen Nummer im Programm der Schwarzen Elf. Hoch hinaus gehen in diesem Jahr auch die Turner von Michael Kitz mit viel Akrobatik über den Wolkenkratzern von New York. International wird es bei der Turn- und Tanzgruppe um Ingrid Klier, die sich im weitesten Sinne "Flüssigem aus aller Welt" widmet. Von Cola bis Campari wird die Welt der Durstlöscher in einer imposanten Mega-Fünzig-Mann-Action visualisiert werden. Veränderungen gibt es bei den Kleinsten. Hier gibt Claudia Friedrich als Nachfolgerin von Mary Scheuring ihr Bühnendebut als Trainerin der Kindertanzgruppe. Das Thema scheint den Kleinen wie aus dem Kinderzimmer geschnitten: Barbie World.
Genug Stoff für seine Rede dürfte Adi Schön mit BMW-Ansiedlung, Landratswahl und Museum-Schäfer geboten sein. Als Museumswächter kümmert er sich um mancherlei Raritäten aus Stadt und Landkreis. Gespannt sein darf man auch auf die Faschingsmuffel, diesmal zu Gast im Polizeirevier. Von Schutzmann bis Schimanski wird bei dieser lustig-kritischen Truppe kein Tabu unberührt bleiben. Fränkisch heimatlich und doch zeitnah kritisch gibt sich die Familie Paul als "Die Eintagsfliegen". Auch 2001 liefert die faschingsfreudige Familie wieder bodenständige Unterhaltung nach Hausmacher Art. Doris Paul daneben natürlich auch als Solistin in der Bütt genauso wie Peter Kuhn. Mit dabei auch die Stadtpfeifer, Männerballett, Sunnyboys vom Baggersee, die "DoDos", Doris Bretscher und Thomas Spath, Spitzengarden aus Franken, Elferäte und -rätissinnen und viele fleißigste Helfer hinter den Kulissen.
"300 Aktive, mega motiviert für Giga-Fun vom Feinsten" wie Sitzungspräsident Ludwig Paul bestätigt. Das wird sich bereits am 11.11. zeigen, denn hier beginnen die Kolpingsnarren die Saison mit einer traditionellen Schlachtschüssel im Kolpinghaus.
Die drei Sitzungswochenenden in Schweinfurt stehen bereits seit langem fest: 19.01.//20.01.//21.01.01 und 26.//27.01.//28.01. und 02.02.//03.02.//04.02.2001. (Fr. und Sa jeweils 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr) Kartenbestellungen sind ab sofort bei allen Aktiven möglich oder bei Gesellschaftspräsident Georg Hümpfer.
Das Lokale fehlt - Viele tolle Ideen
Weit über 200 Aktive auf der Bühne und hinter den Kulissen sorgen für fünf Stunden Schwarze-Elf-Power. 30 aufgeregte junge Stadtpfeifer zum Auftakt. Ein Augenschmaus die zauberhaften Puppen der Kindertanzgruppe mit ihrer Interpretation der "Barbie World". Die Wirbelwinde der "Dancefloor Destruction" sorgen einmal mehr für einen grandiosen Kontrast. Teens und Twens sind auch bei der über 50 Köpfe zählenden Turn- und Tanzgruppe in der Überzahl. Statt unbeweglicher Mast- bilden sportlich trainierte Moorhühner das erfreulich jugendliche Männerballett.

Und selbst hinter den Kulissen packen überwiegend junge Hände kräftig mit an. Um die Zukunft muss sich die Schwarze Elf also nicht sorgen, die am Wochenende vor jeweils 600 Besuchern die ersten beiden von weiteren sieben - ausverkauften - Prunksitzungen auf eine "gigakrass & megacracy" geschmückte Bühne zauberte.
Bayerns IG-Metallchef Werner Neugebauer, selbst einmal Mitglied in der Turngruppe, war von so viel Jugend - auch im Saal - begeistert und drückte das auch aus. Dass es der Schwarzen Elf seit Jahrzehnten gelinge, "immer wieder junge Menschen auf die Bühne zu bringen", bewertete er gar als Phänomen. Als Ehrengast hatten der an diesem Abend ausgesprochen schlagfertige schwarze Sitzungspräsidenten Ludwig Paul jr. den Roten "da unten nach oben" gebeten.
In der Rhetorikabteilung fehlen die neuen Gesichter, setzt die Schwarze Elf auf ihre bewährten Kräfte, auf die sie sich freilich verlassen kann. Aber: Einzig Adi Schön wagt sich an das Lokale, was gerade für eine Schweinfurter Karnevalsgesellschaft mit überwiegend Heimspielen nicht ganz einleuchtet.
Grandios setzt Schön - fast logisch als Museumswärter und ohne auf einem Auge blind zu sein - einen Nadelstich nach dem anderen. Der Standort Geheegberg für das Hallenbad sei ein Coup der OB, unterstellt Schön. Weil ihr Haus ja nur 100 Meter entfernt sei, könne sie das neue Bad bestens als Swimmingpool nutzen. Und auch die Erhöhung der Buspreise bringt Schön mit diesem Projekt in Verbindung: Weil peripher gelegen, müssten die Schweinfurter, um hinzukommen, teuer Bus fahren. BMW, Hiendl, das "Betragen" des Landrates oder die Affären ("Du musst den Knippel durch die Lasche ziehen"), Schön lässt nichts aus, ist aktuell und rät den alten Postenklebern im Stadtrat, es der Schwarzen Elf gleich zu tun und der Jugend Platz zu machen.
Wie viel Mühe und Arbeit hinter einer solcher Performance stecken, lässt sich nur erahnen. Allein die liebevoll gefertigten Kostüme dürfte die tapferen Schneiderlein viele, viele Stunden Freizeit gekostet haben. Beispielsweise die über 50 Aktiven der Tanzgruppe boten bei ihren "Variationen verschiedener Durstlöscher" eine unglaubliche und farbenfrohe Vielfalt, ganz zu schweigen von der guten Idee und der Darbietung.
Mit ihrer ungewöhnlichen Nummer und Choreographie setzen sich die Turner um Michael Kitz heuer ein Denkmal. Wer kennt es nicht, das Poster der Bauarbeiter, die sich auf einem Eisenträger hoch über der Skyline von New York zur Brotzeit zusammengefunden haben. Diese "Skywalker-Geschichte" spielen, turnen die Sportler fantastisch. Ihre Pyramiden reichen auf der engen Bühne bis unter die ersten Scheinwerfer an der Stadthallendecke, der Jubel des Publikums ist gerechter Lohn für die Akrobatik.

BSE war beherrschendes Thema, kam in fast allen Wortbeiträgen vor, was auch angesichts der Sorgen der Menschen und öffentlichen Diskussion der letzten Tage richtig ist, nicht verwundert. Fasching ist auch dazu da, die Finger ganz tief in die (von der Politik zu verantworteten) Wunden zu legen. "Ein Glück nur, dass auf die Schnäuz fällt, wer dem Kunden so ins Kreuz fällt", kommentierte Peter Kuhn die Rücktritte der Berliner Minister Fischer und Funke, hintergründig versteckt er den Hinweis auf die folgenschwere Krankheit. Aber auch das mangelnde Unrechtsgefühl der Verantwortlichen in Bayern schonte der Mime nicht ("Stamm-Halter Stoiber"), der heuer in die dem Wort-Akrobaten sicher nicht auf den Leib geschnittene Rolle eines Punkers mit rot-grüner Perücke geschlüpft war.

BSE ("Barbara Stamm Erreger") auch Thema bei einem deutlich verbesserten Helmut Backhaus alias Paparazzo Luigi Minolta. Wie Kuhn wagt sich auch Backhaus deftig an das Thema Neonazis heran. Beide verurteilen damit die Übergriffe und gesteigerte Präsenz rechtsradikaler Kreise.
Aus dem Leben gegriffen sind die Beiträge von Fabian Wahler, Manfred Stark, Doris Paul sowie "Erna und Sepp" alias Thomas Spath und Doris Bretscher. "Zivi" Wahler, einer aus der jungen Riege, lehrt dem Publikum - getreu dem Motto - die Jugendsprache. Stark bringt als früh pensionierten Hausmann - im immer gleichem Tonfall - deftig Fränkisches gebündelt zum Besten. Doris Paul berichtet mit viel Witz von ihren Erfahrungen als gestreßte Haus- und Ehefrau. Und auch Erna und Sepp lassen bei ihrer Weihnachtsnummer kein Ehe-Klischee aus, eine reine Blödelnummer, allerdings gekonnt rübergebracht.

Den "jammernden" Zahnärzten schauen und hauen die Eintagsfliegen aufs Maul. Der Tom-Jones-Hit Sex-Bomb wird bei der singenden Familie Paul erfolgreich in "Zahn-Plomp" umgewandelt. Am Ende die Faschingsmuffel, heuer als Polizisten. Das Lied über Schneemann Christoph Daum, die Idee, die "Beamten" auf Bobby-Cars zu setzen und im Publikum zu fahnden, dazu die mit vielen Kalauern gespickten Texte von Peter Kuhn. Ein zurecht umjubelter 40-Minuten-Schlußpunkt, der aber in einer etwas kürzeren Fassung nichts verlöre.
Das stimmungsvolle Finale wieder mit den Guggamusikern, den Sonnyboys vom Baggersee.
Schweinfurter Tagblatt
Prunksitzung des RCV ein voller Erfolg / Jubiläum mit Schweinfurter Gästen
ROTH: In der Regel sind die Orden und Küsschen heiß begehrt bei allen Fastnachtern. Nicht so bei einem Punker, kein Geringerer als der aus Funk und Fernsehen bekannte Peter Kuhn von der Schwarzen Elf aus Schweinfurt, der die Prunksitzung des Rother Carneval Vereins (RCV) Schwarz-Weiß kurzerhand in eine Punksitzung umbenannte und auf der Bühne kein Blatt vor den Mund nahm. Er ließ sich das begehrte Metall nicht umhängen, sondern entriss es der Hofdame und verschmähte das obligatorische Küsschen dazu. Ein wahres Feuerwerk aus Spaß und Gaudi erlebten die Besucher bei der über fünfstündigen großen Prunksitzung des RCV mit mehr als 30 Programmpunkten. Ohne Zweifel der Höhepunkt des Rother Faschingstreibens. Kein bisschen müde zeigte sich das närrische Volk unter der Regentschaft der Rother Tollitäten, Prinz Andreas I. und Prinzessin Sylvia I., die ihre närrischen Untertanen aufforderten, bis Aschermittwoch mitzufeiern.
Einmal mehr zeigte sich, dass Roth nicht nur eine Triathlonhochburg ist, sondern auch im Fasching vorne mitmischt mit vielen Tanzmariechen und Garden, trainiert von Cheftrainerin Evi Volland. Auch im 30. Jahr seines Bestehens sorgt ein großer Stab von vielen fleißigen Aktiven vor und hinter den Kulissen für einen reibungslosen Ablauf der Session. In Bestform zeigte sich der RCV bei der Doppelprunksitzung mit der Schwarzen Elf aus Schweinfurt vor vollem Haus in der Rother Stadthalle.
Nach dem farbenfrohen Einzug aller Aktiven jagte ein Programmpunkt den anderen. Das närrische Volk wurde geradezu überschüttet von zahlreichen Highlights. Es konnte die Marschtänze der Jugend-, Junioren- und Prinzengarde ebenso bewundern wie die Solotänze von Tanzmariechen Cornelia Weishäupl, Sarah Bauer, Bianca Zint und Sarah Meyer oder dem Tanzpaar Nadine Neubauer/Philipp Weitzel. Alles Eigengewächse des RCV, deren Glanzleistungen wahre Begeisterungsstürme entfachten.
Großes Lob und Szenenapplaus gab es für die Schautänze der Garden, die Zirkusshow der Junioren und die Klamottenkiste der Prinzengarde, bei denen in herrlichen Kostümen und hervorragender Choreografie wunderbare Einfälle und Ideen getanzt wurden. Dankesworte gab es dabei nicht nur für die Trainer, sondern auch für die Schmink- und Nähdamen des Vereins, die für die wunderbare Ausstattung der Mädels zuständig sind. Was aber wäre eine Sitzung ohne Orden und Bussis, ohne Schunkelrunde oder die lautstarken Schlachtrufe "RCV- oder Schweinfurt-Helau". Das alles gehört zu einer Karnevalssitzung wie die Bütt. Nicht weniger als fünf Büttenredner präsentierte der RCV.
Einen hervorragenden Beitrag brachte der "Meister des geschliffenen Wortes", Peter Kuhn von der Schwarzen Elf, diesmal als Punker, zu Gehör. Er nahm unter anderem die große Politik aufs Korn und verschonte dabei Helmut Kohl und Gerhard Schröder ebenso wenig wie das Reizthema BSE oder Boris Becker. Er bezeichnete München kurzerhand als Provinz, was das begeisterte Publikum dann aber doch mit Buh-Rufen ahndete.
Das weitere Mitbringsel der Schwarzen Elf, Doris Paul, wusste so einiges aus dem Familienalltag und vor allem über die Männer zu berichten, so dass RCV-Pressereferent Karl-Heinz Auer mit seinem Beitrag danach das Weltbild der Männer wieder ins rechte Lot rücken musste. Die Stadtrandbäuerle Annelore und Willi Weigand nahmen das lokale Geschehen näher unter die Lupe. Sie wussten von den schönen Schlosshofspielen, aber auch vom großen Gedränge beim Weihnachtsmarkt, vor dem vor allem die Kinder flüchten und dann lieber das Nürnberger Christkind im Fernsehen anschauen. Sie wussten noch so manches aus dem Rother Stadtgeschehen, berichteten etwa vom geteilten Kirchweihzug oder von einem zweiten Fabrikmuseum bei der VAW und hatten viele gute Ratschläge für die Regierenden parat.
Mit einer graziösen Ballettnummer bereicherte Alexandra Auer das Programm, und für ein farbenfrohes Bild sorgten die Allersberger Flecklashexen, die mit Schwung den Saal erstürmten. Als Brauchtumsgestalten gehören sie zu einer Sitzung ebenso wie Garden und Tanzmariechen und sind das Salz in der Suppe, betonte Präsident Dieter Pelzer.
Für Begeisterung sorgte dann die ausgezeichnete Darbietung von Elferrat Rainer Horner, der als Tanzmaus von seinen Balletterfahrungen berichtete, und auch seine Elferratskollegen ernteten als Männerballett mit ihrer wunderbaren Tanznummer wahre Begeisterungsstürme. Zwei Überraschungsauftritte hatte Tobias Kilian, Sohn des Mittelfrankenpräsidenten Werner Kilian, mit seiner Partnerin parat. Er brillierte mit den Loriotstücken "Szenen einer Ehe" und der seltsamen Begegnung "in der Badewanne".
Schließlich stellten die Faschingsmuffel von der Schwarzen Elf, die als Polizeistaffel unter den Saalgästen den "Räuber" der guten Faschingslaune suchten, einmal mehr unter Beweis, dass die Mitbringsel der Gäste wahre Schmankerln im Programm sind.
Donaukurier
Mit der höchsten Auszeichnung, die der Fastnachtverband Franken kennt, dem Till von Franken, wurde der Gesellschaftspräsident der Schwarzen Elf Schweinfurt, Georg Hümpfer, ausgezeichnet.
Nur einmal pro Jahr und Faschingsgesellschaft darf dieser Orden vergeben werden - und er ist mit hohen Anforderungen verknüpft. Aber nicht nur beim Fastnachtverband, sondern vor allem auch in den Reihen der Aktiven war man ausnahmslos und ohne jeden Zweifel der Überzeugung, dass Georg Hümpfer diese Auszeichnung verdient hat.
Der Erste, der kommt...
Seit 15 Jahren ist er in der Gesellschaft aktiv, seit elf Jahren bereits als Gesellschaftspräsident. Dabei ist er nicht nur während der Sitzungen der Erste, der kommt und meist der Letzte, der geht, sondern für alles Organisatorische nicht nur verantwortlich, sondern in vielen Fällen der Macher, der Schaffer im Hintergrund.
Ungeheures Engagement und doch eine bescheidene Art machen den "Herrn des Kartenvorverkaufs" die (Verteilung der jährlich rund 5400 Karten liegt in seiner Zuständigkeit) zu einem sympathischen und allseits beliebten Vater der Gauditruppe der Kolpingfamilie. So gab es allseits auch nur Freude und herzliche Glückwünsche aus allen Reihen der Aktiven, ob jung oder alt, denn Generationskonflikte kenn man bei ihm nicht.
In seiner Laudatio hob Kurt Baumeister, der eigens für dies Ehrung angereiste Bezirkspräsident des Fastnachtsverbandes Franken, Hümpfers fleißige, engagierte Art, die nicht zur Schau stelle, hervor. Er bezeichnete ihn als Funktionsträger im Rückgrat des Vereins, der den Künstlern auf der Bühne den Rücken vor allem organisatorischen Kleinkram frei halte.
Hümpfer selbst war von so viel Lob und Ehre völlig überrascht, denn die Freunde aus der Vorstandschaft hatten es geschafft, die Verleihung bis zur Verkündung auf der Bühne geheimzuhalten. Mit dem Sessionsorden des Fastnachtsverbandes wurden ausgezeichnet: Andreas Popp (Turner), Peter Niedermeyer (Bühnentruppe, Faschingsmuffel) und Martin Leser (Turn- und Tanzgruppe, Männerballett).
Schweinfurter Volkszeitung
Schweinfurt (28.1.2001) - Da stand er nun, und wusste nicht, wie ihm geschah: Georg Hümpfer, Gesellschaftspräsident der Schweinfurter Karnevalsgesellschaft "Schwarze Elf", wurde heute abend im rahmen der Sitzung in der Stadthalle mit dem "Till von Franken" ausgezeichnet.
Dieser Orden ist die höchste Auszeichnung des Fastnachtsverbands Franken und darf pro Gesellschaft jährlich nur einem Mitglied vergeben werden. Hümpfer wusste zwar, dass diese Ehrung heute anstand (nicht zuletzt, weil auch der Präsident des Fastnachtsverbands bei der Sitzung zugegen war), hatte auf seiner Liste aber einen anderen Namen stehen. Den hatte ihm Sitzungspräsident Ludwig Paul zur Tarnung vor einigen Wochen "untergejubelt".
Umso größer war denn auch die Überraschung und die erkennbare Freude bei Hümpfer, der seit 15 Jahren dem Elferrat der Gesellschaft angehört, diese seit elf närrischen Jahren aber auch mit viel Engagement anführt.
Schweinfurt (20.1.2001) - Einen Tag vor der gestrigen Premiere des diesjährigen Sitzungskarnevals bei der Schwarzen Elf bekam die Faschingsgesellschaft der Schweinfurter Kolpingfamilie überraschenden Besuch: Zur Generalprobe erschien ein Reporter des Bayernweiten Radiosenders "Antenne Bayern", der für eine einstündige Sendung eingehend hinter die Kulissen leuchtete.
Ausgestrahlt wird diese Reportage am 27. Januar zwischen 13 und 15 Uhr in der Sendung "Top Team", die die Nachfolge der beliebten Radioreihe "Der Vereinsbayer" angetreten hat. Reporter ist Stefan Burkert. Er sprach unter anderem ausgiebig mit Sitzungspräsident Ludwig Paul (beispielsweise über die Entstehung einer Büttenrede) und vielen Aktiven, die auch ihre Musikwünsche äußern durften. Burkert will an diesem Wochenende noch einmal während einer Live-Sitzung der "Schwarzen Elf" in der Stadthalle auftauchen, um echte "Kampagnenluft" zu schnuppern.