Auftakt der Faschingssession 2026 bei der Schwarzen Elf
„Brunzverreck!“ Was im ersten Moment wie ein derber Fluch klingen mag, gilt hierzulande laut dem Unterfränkischen Dialektinstitut als Ausruf von Überraschung. Dass die Schwarze Elf zu überraschen weiß und optimistisch in die Zukunft blickt, bewies die Gesellschaft am Auftaktabend in die neue Session unter dem Motto „Brunzverreck, da geht noch was!“
Mit dem Einzug der Stadtpfeifer vor rund 150 Gästen eröffnete die Schwarze Elf am 14.11.2025 ihre Faschingssession 2026. Gesellschaftspräsidentin Martina Schlereth begrüßte die zahlreichen Mitglieder, sowie u.a. prominente Fastnachtsgrößen wie Oti Schmelzer, Ines Procter, Michl Müller, Gerlinde Heßler, die Präsidenten und Mitglieder der Fastnachtsverbands Franken Marco Anderlik, Bernard Schlereth, Norbert Schober und Felix Zirkelbach, sowie auch den ehemaligen Staatssekretär Gerhard Eck und die 2. Bürgermeisterin der Stadt der Schweinfurt Sorya Lippert
Diözesanvorsitzende Doro Schömig mit Sitzungspräsident Ludi Paul
v.l Martina Schlereth, Ludi Paul und Doro Schömig
Ehrennadel für Ludi Paul
Gleich zu Beginn wurde der langjährige Sitzungspräsident Ludi Paul überrascht: Doro Schömig, Diözesanvorsitzende der Kolpingsfamilie, würdigte ihn humorvoll von A–Z, bevor ihm das Ehrenzeichen des Kolpingwerk Diözesanverbandes Würzburg verliehen wurde.
Anschließend stellte Ludi das fränkische Sessionsmotto „Brunzverreck, da geht noch was!“ mit humoristischen Versen vor.
v.l Peter Kuhn, Doris Paul, Adi Schön, Michl Müller, Ludi Paul, Oti Schmelzer, Martina Schlereth
Goldene Schweineschnauze für Michl Müller
Nach einer Stärkung am Buffet folgte die Verleihung der Goldenen Schweineschnauze, einer besonderen Auszeichnung der Schwarzen 11 für Verdienste um das „freche Wort“. Die Laudatio auf den neuen Preisträger Michl Müller hielt traditionsgemäß Peter Kuhn, der dessen Weg vom Garitzer Fasching bis zur Kultfigur der Fastnacht in Franken nachzeichnete. Michl Müller nahm den Orden sichtlich bewegt entgegen.
Goldener Till von Franken für Peter Kuhn
Im Anschluss wurde Peter Kuhn selbst überrascht und erhielt den Goldenen Till von Franken, die höchste Ehrung des Fastnachtsverbands Franken – für seine jahrzehntelangen Verdienste, seine herausragenden Büttenreden und sein Engagement für den Nachwuchs.
Kabarett und gemeinsamer Ausklang
Im Verlauf des Abends präsentierte Doris Paul, ebenfalls eine beliebte Mitwirkende der Fastnacht in Franken, eine amüsante Vorpremiere aus der Welt eines Friseursalons – dort, wo bekanntlich „das wahre Leben“ spielt.
Auch Michl Müller sorgte erneut für beste Unterhaltung. Mit seinem Bericht über Erlebnisse in einem Wellnessurlaub sowie einem Medley seiner bekannten Lieder begeisterte er das Publikum ein weiteres Mal.
Der Abend klang stimmungsvoll aus – mit dem gemeinsamen Singen der inoffiziellen Vereins-Hymne „Schnüdel Helau“ sowie vielen Gesprächen und Fotos mit den Ehrengästen.
Ein rundum gelungener Start in die Faschingssession 2026, an dem die Schwarze 11 mehr als einmal bewies, dass sie immer für eine Überraschung gut ist. Schnüdel Helau und – „Brunzverreck, da geht noch was!“
Zum 33-jährigen Jubiläum der Schwarzen Elf im Jahre 1987 stiftete Peter Lehmann von sich aus einen Spiegelorden in Gold.
Die Vorstandschaft beschäftigte sich mit dieser von ihr nicht bestellten Auszeichnung und erkannte sie schließlich offiziell an.
Der Spiegelorden in Gold sollte zur Erinnerung an Walter Zänglein unregelmäßig für besondere Verdienste verliehen werden. Trotzdem gab es in der Folgezeit lediglich zwei Preisträger: Sepp Ehrlitzer und Hans Driesel.
Warum der Preis danach nicht weiter verliehen wurde, ist unklar. Heute wird er offiziell nicht mehr verliehen.
Weil man annahm, dass gerade bei der SKF Turn- und Tanzgruppe eine so hohe Fluktuation herrscht, dass die tanzenden Mädchen niemals auf elf Jahre Mitwirkung und somit auch nicht in den Genuss des Spiegelordens kommen, wurde für sie ab 1976 eine eigene Auszeichnung geschaffen. Die (bereits seit 1971) offizielle Fünf-Mark-Gedenkmünze „Albrecht Dürer“ wurde gerahmt und mit einer Kette versehen. Die Münze bekamen die Mädchen nach fünf Jahren aktiver Mitwirkung überreicht. Der Orden wurde nicht mehr verliehen, als es die Gedenkmünzen nicht mehr zu kaufen gab.