OB Remelé überlässt Narrenprinzen die Rathausschlüssel

SCHWEINFURT · Das Rathaus ist gestürmt, der Schlüssel in Narrenhand: Keine Viertelstunde brauchten ESKAGE, Schwarze Elf und Antöner Narrenelf, um – angeführt von auswärtigen Musikanten der Ransbachtaler Blasmusik Weichtungen – Oberbürgermeister Sebastian Remelé auf der Rathaustreppe den Rathausschlüssel zu entreißen.

Fast schon freiwillig reichte er sie an den Faschingsprinzen Jürgen III. weiter, obwohl der ein „Augschburger“ Schwabe ist und sich wohl nur quasi als Nachzug zur heimischen Prinzessin Margot I. halbwegs legal hier aufhält.

Diese wiederum machte tüchtig Werbung für ihr Café Callisto und grüßte freudig „die närrischen Untertanen dieser Stadt“, bevor der Zeremonienmeister des Rathausstürmchens, Horst Dinkel, OB Remelé noch spöttisch „eine „erholsame regierungsfreie Zeit“ wünschte.

Nicht einmal Remelés Gattin Monika konnte den Machtverlust verhindern. In wohl gesetzten Reimen kapitulierte der OB: „So beuge ich mich, es fällt mir schwer, und gebe den Rathausschlüssel her.“

Text:  Stefan Sauer
Foto: Anand Anders
Volkszeitung Schweinfurt

Zum 33-jährigen Jubiläum der Schwarzen Elf im Jahre 1987 stiftete Peter Lehmann von sich aus einen Spiegelorden in Gold.

Die Vorstandschaft beschäftigte sich mit dieser von ihr nicht bestellten Auszeichnung und erkannte sie schließlich offiziell an.


Der Spiegelorden in Gold sollte zur Erinnerung an Walter Zänglein unregelmäßig für besondere Verdienste verliehen werden. Trotzdem gab es in der Folgezeit lediglich zwei Preisträger: Sepp Ehrlitzer und Hans Driesel.

Warum der Preis danach nicht weiter verliehen wurde, ist unklar.
Heute wird er offiziell nicht mehr verliehen.

Weil man annahm, dass gerade bei der SKF Turn- und Tanzgruppe eine so hohe Fluktuation herrscht, dass die tanzenden Mädchen niemals auf elf Jahre Mitwirkung und somit auch nicht in den Genuss des Spiegelordens kommen, wurde für sie ab 1976 eine eigene Auszeichnung geschaffen.
Die (bereits seit 1971) offizielle Fünf-Mark-Gedenkmünze „Albrecht Dürer“ wurde gerahmt und mit einer Kette versehen.
Die Münze bekamen die Mädchen nach fünf Jahren aktiver Mitwirkung überreicht.
Der Orden wurde nicht mehr verliehen, als es die Gedenkmünzen nicht mehr zu kaufen gab.

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