Strikte Hygieneregeln und Prunksitzung neu denken
Schwarze 11 entscheidet sich für Präsenz


Lange hat man sich beraten im Vorstand der Schwarzen 11 und letztlich entschieden: Die Prunksitzungen im Januar sollen stattfinden allerdings unter geänderten, coronakonformen und z.T. völlig neuen, innovativen Voraussetzungen. „Es wird Prunksitzungen geben, aber anders als wir das 66 Jahre lang gewohnt waren!“ so Gesellschaftspräsidentin Martina Schlereth. Ein neues Saalkonzept, ein ausgeklügeltes Hygienekonzept Backstage und ein komplett umgekrempeltes Bühnenkonzept sollen Fasching 2022 möglich machen.

Gerade in diesen schwierigen Zeiten sind Auszeiten vom Alltag wichtig, eine Funktion, die der Fasching von altersher hatte. Unter strengen 2G Plus Regeln soll dies wenigstens für diejenigen möglich sein, die geimpft oder genesen sind. Auch damit soll ein klares Zeichen Richtung Impfen gesetzt werden.

Mit normalerweise 5000 Besuchern jährlich sind die Prunksitzungen der Schwarzen Elf ein beeindruckender Posten im Kulturprogramm der Kugellagerstadt. Jetzt wird die für Kulturveranstaltungen gültige 25 % Regel natürlich eingehalten. D.h. dass jetzt nur noch rund 150 Gäste pro Abend mit viel Abstand voneinander den satirischen Wortbeiträgen lauschen oder sich von Tanzdarbietungen begeistern lassen, wo es vorher über 600 waren. Die Gesamtzahl der Zuschauer über die neun Sitzungen ist dann nur noch 1350 statt 5000. Stellv. Gesellschaftspräsident Matthias Paul sieht auch Vorteile: „Für die Gäste wird es bequemer, Sitzplätze und Tische haben ausreichenden Abstand“

Wirtschaftlich ist das ganze nur darstellbar, wenn alle an einem Strang ziehen, Aktive wie Publikum. Die Preise werden einheitlich für alle Plätze auf 25.- € festgelegt. Gleichzeitig wurden die Kosten halbiert werden. Die Saalband Quartetto z.B. spielt dieses Jahr für den halben Preis. „Wir halten zusammen!“ so der Organisator der Musik, Klemens Hoffelner.

Die größte Veränderung findet wohl auf der Bühne statt. Elferrat und Gastelferrat werden von der Bühne verbannt. Fast 30 Personen auf diesem engen Raum sind nicht darstellbar. Ein reduzierter Elferrat mit fünf Mitgliedern wird seitlich mit Abstand platziert. Stattdessen gibt man der unlängst angeschafften Leuchtwand mehr Raum. „Damit lassen sich auch ganz neue, beeindruckende Bühneneffekte erzielen, dies wird ein deutlicher Mehrwert für das Publikum!“ so Adi Schön, stellv. Sitzungspräsident. Die Elferrätinnen sind deswegen aber nicht arbeitslos. Ganz im Gegenteil: Die Überwachung und Einhaltung der 2G Regeln erfordert viel Personal bei der Kontrolle.

„Wir müssen Prunksitzung neu denken, vom ersten Paukenschlag bis zum Schlussakkord, nur dann kann es funktionieren“, so Ludwig Paul Sitzungspräsident. Dass es funktionieren kann, haben die Kolpingnarren aus Schweinfurt schon einmal bewiesen. Ihr besonderer Stream den sie letztes Jahr als Ersatz für die ausgefallenen Sitzungen produziert hatten wurde bis heute fast 10.000 mal im Internet aufgerufen. Wir sind gespannt.



16. Dezember 2021
Text: Ludwig Paul

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