“Orden

1972

„GLOTZ, HÖRCH UND BLÄCK“

Eine echte Supershow der „Schwarzen Elf“ Mit „Glotz, hörch und bläck“ reißt der Elferrat der Kolpingsfamilie Schweinfurter Narren von den Plätzen
5-Stunden-Programm voller Höhepunkte serviert
Die närrischen Gesellen aus Bad Kissingen und Kitzingen waren beider Eröffnungssitzung mit dabei

Zum 11. Mal in die Bütt stieg „Protokoller“ Eberhard Roos, um einen gekonnten „Blick zurück mit Humor“ in das Jahresgeschehen zu tun.

Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, davon wusste der 14-jährige Publikumsliebling Matthias Warmuth ein Lied zu singen. Er verstand es, auf der Bühne, ohne eine Miene zu verziehen, die tollsten Sprüche loszulassen und Lachsalve auf Lachsalve herauszufordern.

Alois Warmuth schuf umwerfende Zeichnungen in einem überdimensionalen Fernseher, um den Auftritt der „Fernsehmuffel“ Rainer Verne, Erich Leser, Max Klinger, Alois Warmuth und Wolfgang Krause optisch zu unterstützen. Treffend wurde das Werbefernsehen und seine Zuschauer glossiert. Für die Texte zeichnete Hans Driesel verantwortlich.

Wieder dabei war Hubert Kirchner, der dem Programm mit seiner „Glotz, hörch und bläck-Hitparade“ ein weiteres Glanzlicht aufsetzte.

Stärkste Lacherfolge konnte auch die SKF-Turn- und Tanzgruppe mit einem von Karlheinz Fischer einstudierten „Knüller“ verbuchen. Der „Gemeinderat von Muhakelsbach“ zeigte „Trimm Dich“ im Kuhstall. Hinter der gelungenen Komik verbargen sich beachtliche akrobatische Leistungen.

Walter Zänglein als „Lucullus“ setzte sich in echter Römertracht an seinen reich gedeckten Tisch und servierte lukullische Spezialitäten wie „rote Rüben“ nach Art des Hauses, garniert mit „liberalem Zimt“, „scheelen Pfifferlingen“, „verkorksten Bran(d)twein, der mehr zum Wodka als zum Whisky tendiere usw.“. „Das also ist die Bonner Küche, was da nach oben steigt, sind nicht die besten... der Gerüche!“

Das Dreigespann Zänglein, Ehrlitzer, Hennig hatte den SKF-Freizeitchor mit seinen Texten in einen Olympiachor umfunktioniert, der ein olympisches Feuerwerk veranstaltete, das es in sich hatte. Der IOC-Präsident Avery Brundage wurde ebenso auf die Schippe genommen, wie der Olympia-Kitsch und Neckermanns Art, zu reden.

Einen der Höhepunkte stellte das Zwiegespräch der beiden „Fremdenlegionäre im Wüstensand“ Josef Ehrlitzer und Karlheinz Hennig dar.

Akrobatische Tanzübungen zeigte Albin Hofmann, der als Turniertänzer „Andreas Bleifuß“ sein Bühnendebüt gab.

Josef Ehrlitzer begoss wieder einmal mehr, alles, was ihm nicht passt, mit Wasser. Echt fränkisch war sein alljährlicher Aufhänger „en Gäßer har und Wasser drauf“.

Mit vier Worten wurde das Finale angekündigt: „Stirnimaa ist wieder da“. Diesmal kam „Stirnimaa“ Karlheinz Fischer mit seiner Tanzgruppe als Damenfußball-Elf verkleidet. Sein „Kuh-Euter-Masseusen-Ballett“ zeigte Ausschnitte aus ihrem Fußballtraining.

Mit diesem Tanz belegte das Ballett bei den 7. Fränkischen Gardetanzturnieren in Fürth in der Gruppe „Schautanz“ den 3. Platz.


Zitat der Schweinfurter Presse:

„Nur die Schwarze Elf versteht es eben, die Schweinfurter noch nach einem langen Arbeitstag 5 Stunden so in ihren Bann zu schlagen, dass auch nicht ein Funken Müdigkeit oder Langeweile auftaucht ... wer rechnet auch schon mit einer immer größeren Steigerung von Jahr zu Jahr?“

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